Sonntag, August 14, 2005

Soziale Sicherung in China

"In China hat die Marktwirtschaft die sozialen Netze von Maoismus und Planwirtschaft zerrissen. In den Städten garantierte früher die Arbeitseinheit, genannt danwei, allen Einwohnern Rente, Kranken- und Unfallversicherung. Auf dem Land sorgten die legendären Barfußärzte für eine zwar primitive, aber sozial eingebettete und für den Staat äußerst kosteneffektive Gratisbetreuung der Bauern.(...)Heute ist in China nur jeder sechste Erwerbstätige krankenversichert und nur jeder fünfte rentenversichert."(Blume in: "Zeit" 21.7.2005,S.21).

Labels:

Mittwoch, August 10, 2005

Krankenversicherung: Risikoselektion

"Consultingfirmen bringen gegenwärtig Krankenversicherern bei, wie schlechte Risiken ausgegrenzt und die wirklich Kranken möglichst geschickt in die Nachbarkasse geschoben werden (...) Nicht mehr optimale Gesundheitsversorgung, sondern optimale Risikoselektion heißt heute das Produktionsziel in der sozialen Krankenversicherung." (Huber, Ellis E.: Das Gesundheitssystem neu denken! In: Knoche/Hungeling 1998, S.104).
Ausgrenzung statt Solidarität - diese Vorgehensweise entspricht der Marktlogik. Sie ist fast zwangsläufiger, jedenfalls naheliegender Effekt der Expansion von Marktprinzipien - und damit ein Beispiel für selbstproduzierte Zwänge.

Labels:

Freitag, August 05, 2005

Patientenorganisationen und Pharmaindustrie

"(...) ist davon überzeugt, dass Patientenorganisationen in Zukunft die wichtigsten Verbündeten der Pharmaindustrie sein werden. Sie werden definieren, wo die medizinischen Bedürfnisse liegen und insofern Forschungsentscheidungen beeinflussen." (Novartis: Gesellschaftliche Verantwortung bei Novartis. Wissenschaftlern geht es um die Patienten. www.novartis.com/corporatecitizen).

Labels:

Mittwoch, August 03, 2005

Gesundheitspolitik: Entscheidungen

"Die Fragen nach der Ausstattung und der Bereitstellung (materieller) Ressourcen für das Gesundheitssystem lassen sich kaum auf der Steuerungs- und Instrumentenebene allein lösen. Wie viel Gesundheit für welche Personenkreise zu welchen Bedingungen bereit gestellt werden soll, ist abhängig von den gesellschaftspolitischen Zielsetzungen und damit eine politische Frage." (In: Drechsler/Hilligen/Neumann 2003, S. 413).

Labels:

Montag, August 01, 2005

Gesundheitspolitik: Steuerung

"Preissteigerungen sollen zu einem Nachfragerückgang und damit zur Beitragsstabilität führen. Fraglich ist aber, ob dieser Rückgang, der bei den Leistungserbringern ja zu Einkommenseinbußen führen würde, nicht sofort mit einer mengenmäßigen Ausweitung von Leistungen beantwortet würde. Denn i.d.R. bestimmt nicht der Patient, sondern der Arzt Art und Umfang der Inanspruchnahme von Leistungen. Privatisierungs- bzw. Zuzahlungsmodelle sind damit aber vor allem eine Kostenverschiebung von der GKV auf die Versicherten." (In: Drechsler/Hilligen/Neumann 2003, S.413).

Labels: