Freitag, März 23, 2007

Gremientaktik - Von Rücksichten überbordende Durchsetzung

Vorfühlen, taktieren, modifizieren, anknüpfen, zu bedenken geben, nur einmal vorschlagen wollen, im eigenen Interesse weiterführen, für einen selbst vorteilhafte Kompromisse finden, Raum geben (und den Raum ausnutzen), etwas als sich abzuzeichnen Scheinendes deklarieren, Mischungen produzieren, geschickt operieren, Zähigkeit, windstille Phasen überwinden, von den eigenen Interessen weglaufende Bewegungen auffangen und reintegrieren, geheuchelte, vorgespielte Rücksichtnahme.
Am Schluss setzt sich der Platzhirsch durch.
Nach der Veranstaltung fragt er dann auf dem Gang: "Ich habe doch nicht zu sehr ...?"

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Dienstag, März 13, 2007

Hochschulen: Exzellenzinitiative - Installierung von Konkurrenz

"Mit der Exzellenzinitiative ist ein Wettbewerb ins Leben gerufen worden. Die Konkurrenz tut den Hochschulen gut." (Sabine Behrenbeck, Wissenschaftsrat, in uni 7/2006, S. 4).
Ziele sind dabei Stärkung des Wissenschaftsstandorts Deutschland und Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit sowie bewusste Unterstützung eines "Konzentrationsprozesses" in der deutschen Universitätslandschaft (a.a.O.).
Das ist zwar nicht neu, aber eine klare Aussage zur Einführung eines Wettbewerbssystems, also ein Beispiel für bewusste Installierung von Konkurrenz als Instrument.
In anderen ähnlich organisierten Bereichen ist die Sprachregelung: Es besteht nun einmal ein Wettbewerbssystem, deshalb muss man "realistischerweise" entsprechend handeln - gemäß den Regeln eines selbstinduzierten Zwanggsystems also.

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Donnerstag, März 01, 2007

Patientenhotels - Effekte von Kostensenkung, Markt und Wettbewerb im Krankenhausbereich

In Diskussionen zur Krankenhausorganisation wurde darauf verwiesen, dass Krankenhäuser nicht am Modell des Hotels, sondern der Kaserne ausgerichtet sind - mit entsprechenden Folgen für den Patienten.
Jetzt werden Krankenhäuser nicht nach dem Hotel-Modell umorganisiert, sondern partiell durch Hotels ersetzt: zur Profitsanierung. Wieder geht es nicht um bessere Bedingungen für den Patienten, sondern um Geschäft.
Der gegenteilige Anschein soll zwar durch einige Attitüden des Hotelbetriebs aufrechterhalten, wird aber wohl durch die Rechnung konterkariert werden.
Was für die Krankenhäuser günstiger ist, ist es nicht immer auch für den Patienten.
(Siehe dazu: "Kranksein deluxe", ZEIT online 09/2007).

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