Mittwoch, März 25, 2009

"Selbstunternehmer" (Matthias Horx)

"Im Mittelpunkt der neuen Arbeitswelt steht der Selbstunternehmer, der sich selbst ständig weiterbildet, seine Kompetenzen und Erfahrungshorizonte erweitert." (Horx, Matthias: Anleitung zum Zukunftsoptimismus. München 2009, S. 168).
Mit der Umbenennung des Arbeitskraftverkäufers in "Selbstunternehmer" ist nicht die Notwendigkeit der Lohnarbeit beseitigt. Impliziert ist Markt. Zwang wird als Grundlage vorausgesetzt, der Blick auf die etwas größeren Freiheitsgrade gerichtet. Dieser Zugewinn an Freiheit wird dazu benutzt, dei anderen einschränkenden Bedingungen in den Hintergrung treten zu lassen. Die Freiheit des "Selbstunternehmers" ist die Freiheit, den Verkauf seiner Arbeitskraft unternehmen zu müssen.

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Donnerstag, März 19, 2009

Microblogging: Veränderung der Information

Die Information wird
schneller,
kürzer,
vorläufiger,
revidierbarer,
z.T. emotionaler,
fragmentierter,
schnappschussartiger,
perspektivischer,
spielerischer.
Das steht in Zusammenhang mit
Aktualitätsdruck,
Subjektivität,
evtl. auch Schnelligkeit des Ablaufs,
anderer Bewertung von Wichtigkeit.
Auswirkungen können sein
Vergrößerung der Zahl der Informationen,
Risiko des Untergehens der relevanten,
Rückgang des Informationsgehalts (geringere Dichte),
Singularisierung statt Zusammenhang.

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Sonntag, März 01, 2009

Studium: Zeit zum Nachdenken und Wettbewerbseffekte (Gesine Schwan)

"Die verkürzten Studienzeiten verhindern alles Nachdenkliche. Nachdenken erfordert Zeit und eine gewisse Ruhe." (Gesine Schwan in UniSpiegel 1/2009, S. 18).
Mit ihrer Humboldt-Paraphrase hat sie recht; wenn man Leute will, die sich Gedanken machen, muss man ihnen Zeit und andere entprechende Umstände dafür geben. Ein Studium müsste und sollte nicht bestimmt sein durch Zeitdruck, Abfragewissen, Prüfungen, Nebentätigkeiten.
Auch der Verweis auf dysfunktionale Auswirkungen von Wettbewerb ist zutreffend: "Und wir sollten aufhören, nur in Kategorien von Wettbewerb und Konkurrenz zu denken. Wir brauchen keine Bestenauslese, die 90 Prozent der Absolventen zu Verlierern abstempelt. Das macht Angst. Und wer Angst hat, lernt gar nichts." (a.a.O.).
Die Differenzierung zwischen Wettbewerb und Konkurrenz bleibt allerdings kryptisch.

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