Freitag, April 07, 2006

Längere Lebensarbeitszeit als Lernproblem

"Die demografische Entwicklung stellt die Weichen neu: für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Arbeit und Lernen muss in diesem Zusammenhang in den Betrieben aneinander gekoppelt werden. Die Herausbildung lernförderlicher Arbeitsbedingungen ist unabwendbar." (DGB Bildungswerk u.a.: Lernendes Forum: Arbeitsfähigkeit bis 67? Innovationen für die Betriebe).
Die älteren Arbeitenden müssen lernen, ihre "Beschäftigungsfähigkeit" zu erhalten, also doch noch verwertbar zu sein. Die Betriebe müssen lernen, auch aus denen doch noch etwas herauszuholen.
Begründung für die Verlängerung der Lebensarbeitszeit und der damit verbundenen "Lernerfordernisse" ist die demographische Entwicklung; die gestiegene Produktivität stellt keine Begründung für die Verkürzung der Lebensarbeitszeit dar, da es um Geld geht.
Die älteren Arbeitnehmer werden dem Zwang unterworfen, länger arbeiten zu müssen. Um dem Genüge tun zu können, sollen sie lernen. Dabei kann man sich auf positive Konnotationen des "Lern"-Begriffs beziehen: Lernen hat ja schließlich auch etwas Gutes an sich: Erweiterung der Fähigkeiten, Entwicklung der Persönlichkeit, Fit-Bleiben im Alter - es stellt also eine menschenfreundliche Förderung älterer Mitarbeiter dar.
Nicht schlecht wäre es zu lernen, wie eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit verhindert, eine Verkürzung erreicht werden kann: Das muss ja wohl das Ziel einer sinnvollen Entwicklung in einer Gesellschaft mit hohem technischem Niveau sein.