Sonntag, Oktober 26, 2008

Finanzkrise: "Vertrauen"

Der Aufbau bzw. die Restitution von Vertrauen ist dann nötig, wenn Grund zum Nicht-Vertrauen besteht - gäbe es keinen Grund zum Misstrauen, müsste Vertrauen nicht eingefordert werden.
Vertrauen ist eine Einschätzung ohne genaues Wissen. Vertrauen ist ein Überschuss; es bedeutet, sich auf etwas zu stützen, das das Vertrauen rechtfertigt (bzw. als gerechtfertigt erscheinen lässt), aber auch darüber hinauszugehen. Ausgehend von konkreten Punkten wird generalisiert.
Vertrauen - in weitreichender Form - ist Ausstellung eines Blanko-Schecks für etwas, mit dessen negativen Erscheinungsweisen man soeben konfrontiert wurde. Nun kann man sagen, dass Vertrauen limitierbar ist; die Hinausschiebung der Limitationen liegt aber im Interesse derer, die vom Vertrauen profitieren.
Vertrauen soll als Gegenmittel zum Abzug von Geld dienen.
Vertrauen als Mittel zum Erhalt der Marktwirtschaft: Vertrauen soll wiederhergestellt werden, indem man auch denen, die die Missstände geschaffen und damit Misstrauen herbeigeführt haben, Geld gibt. Die Marktwirtschaft, deren Vorgehensweisen eben die umfangreichen negativen Effekte hervorgerufen haben, soll durch die Restitution des Vertrauens vor Kritik und anderen Maßnahmen geschützt werden. Damit soll die Gravität der negativen Auswirkungen, die als Exzesse deklariert werden, minimiert und ein - oberflächlich korrigiertes - Weiterlaufen gesichert werden..