Dienstag, Dezember 04, 2007

Globalisierung und Bildung: Bildung als "entscheidende Ressource" (FDP: Westerwelle)

"Der Globalisierung wohnt ein zutiefst demokratischer Gedanke inne (...) der neue, internationale Wettbewerb kennt nur eine wirklich entscheidende Ressource: Bildung (...) Kreativität und Erfindungsreichtum sind prinzipiell überall erreichbar." (Westerwelle, Guido: Unsere Interessen inder Welt. Wie Deutschlands Außenpolitik die Globalisierung nutzen kann. In: Liberal, Dezember 2007, S. 18).
Prinzipiell (auf welcher Ebene?) - faktisch nicht; dafür ist eine Reihe von Voraussetzungen nötig, die viele Länder nicht aufweisen. Und da werden sie weiterhin wie bisher auf vielen anderen Gebieten auch auf dem der Bildung überflügelt werden. Das Nichtvorhandensein einiger principia (Grundlagen) schränkt die Prinzipialität beträchtlich ein.
Dass Bildung Faktoren wie "Gold, Eisen oder Kohle", "Flotte oder Panzerarmee" (Westerwelle, a.a.O.) deklassiert, ist bloße Behauptung.
Der Bildung werden einerseits erwünschte systemkonforme Funktionen zugeordnet ("Bildung mündet in Produkte. Bildung schafft Märkte") - sie wird damit also funktional eingesetzt-, andererseits solche, die nicht allein durch Bildung erreichbar sind ("Bildung ermöglicht Wohlstand. Bildung bekämpft den Klimawandel. Bildung findet neue Energiequellen". Westerwelle, a.a.O.).
Weltpolitik als - zumindest nicht unwesentlich auch - Bildungswettbewerb?

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