Montag, September 26, 2005

Konstitution von "Notwendigkeiten" in gesellschaftlichen Verhältnissen: Für-Wirklich-Nehmen, zur -(scheinbaren) Realität-Werden der Metaphorik

Die scheinbare Notwendigkeit wird durch ihre Anerkennung zur tatsächlichen gemacht; sie wird institutionalisiert. Die Verkürzungen werden wirksam.
Die "Notwendigkeits"-Argumentation dient auch der Bedeutungserhöhung von Akteuren in der Politik; je mehr "Notwendigkeiten", desto höher die Bedeutung - wofür man bereit ist, einiges an "Notwendigkeits"-Produktion zu leisten.
Jede Gesellschaft schafft sich einen Teil ihrer Notwendigkeiten selbst - was keine Entschuldigung ist, sondern das Gegenteil. Die Art der Konstitution von Notwendigkeiten sagt etwas aus über eine Gesellschaft. Wer vorgebliche "Notwendigkeiten" schafft, leistet einen Beitrag zur Ideologisierung - abgesehen davon, dass dann Arbeit unnütz verschwendet wird. Wer falsche Notwendigkeiten produziert, vergrößert also unnötig das Quantum der erforderlichen Arbeit.
Ein äußerst fruchtbares und wirksames Mittel für die Erzeugung einer sich ausdifferenzierenden, weithin verzweigenden Vielzahl von Notwendigkeiten, Subnotwendigkeiten und Konsequenznotwendigkeiten ist die Installation eines Wettbwerbssystems.

Labels: