Dienstag, November 07, 2006

Die Freiheit der "digitalen Boheme"

Die "digitale Boheme" nimmt sich einige Freiheiten, akzeptiert aber die grundlegende Unfreiheit des Sich-Verkaufen-Müssens und läßt sie unangetastet.
Sie hat etwas gegen die Abhängigkeiten des Angestellt-Seins, aber nichts gegen die Abhängigkeiten des Marktes.
Sie ist gegen die Ausbeutung durch andere, aber nicht gegen die im Dienste der Ausbeutung durch andere stehende Selbstausbeutung.
Sie sucht Abhängigkeit durch die Qualität der eigenen Leistung zu verringern, nicht aber sie prinzipiell abzuschaffen.
Sie befördert die Flexibilisierung der Abhängigen.
Auftraggeber können die Leistungen dann und so in Anspruch nehmen, wenn und wie sie sie brauchen (sind nicht auf das Halten einer Stammbelegschaft angewiesen).
Freiräume werden als Freiheiten verkauft.
Man richtet sich ein und macht es sich bequem in der Abhängigkeit.

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