Dienstag, Mai 19, 2009

Wettbewerb (Gesine Schwan)

"Überall - bei den Ärzten, in der Wissenschaft - bestimmt der Wettbewerb die geistige Haltung und engt das Gesichtsfeld ein." (Gesine Schwan, zit. n. "Süddeutsche Zeitung", 18.5.2009, S. 3).
Sonst gilt Wettbewerb als leistungssteigernd und effizienzfördernd und die Einstellung darauf als besonders realitätstüchtig - was damit alles abgeschnitten wird, soll als weniger relevant aus dem Blick geraten.

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Donnerstag, Mai 07, 2009

Hochschulpolitik: Globalhaushalt als Einsparmittel

Globalhaushalt: "Bislang haben einem die Finanzminister solche Aussichten ja nicht gerade versüßt, weil sie sie stets mit Kürzungen der Etats verbunden haben." (Bernd Huber, Präsident der LMU München, in "Süddeutsche Zeitung", 6.5.2009, S. 40).

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Dienstag, Mai 05, 2009

Errungenschaften der Hochschulreform: Wettbewerb erhöht die Qualität der Wissenschaft

"Weil der Wettbewerb um freie Stellen, um Forschungsmittel und Exzellenz-Titel immer schärfer wird, steigt außerdem die Gefahr schludriger oder sogar gefälschter Veröffentlichungen. 'Wir haben keine Zeit mehr, durchdachte Aufsätze zu schreiben, wir haben keine Ressourcen und Kriterien mehr, fundierte Gutachten zu verfassen', klagt Hartmut Rosa, Soziologie-Professor an der Universität Jena." (Tanjev Schultz: Fälschen oder Forschen. Im Kampf ums Geld greifen Wissenschaftler zum Betrug. In: "Süddeutsche Zeitung", 4.5.2009, S. 1).
Das kommt ja völlig überraschend. Das konnte man vorher - auch wenn es Hinweise auf mögliche Entwicklungen in diese Richtung gab - ja überhaupt nicht wissen.
Oder man kann das so interpretieren: Das sind vereinzelte Ausreißer. Insgesamt hat die Hochschulreform aber schon ..
Oder: Für große Ziele muss man auch etwas in Kauf nehmen.

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Sonntag, Mai 03, 2009

Rieffs Aporien (Susan Sontag/David Rieff)

Was hätte Rieff machen können?
Etliche Möglichkeiten kollidieren mit den Persönlichkeitskonstitutiva seiner Mutter, etliche Wege erweisen sich wegen der Gefährdung ihres sie aufrechterhaltenden, dennoch in diesem Fall irreführenden Selbst-, Lebens- und Krankheitsverständnisses als nicht gangbar.
Die Situation erscheint (oder ist tatsächlich) aporetisch für den Angehörigen - vor allem deshalb, weil der als Unterstützung gedachte Versuch, der Sterbenden die ihrem Wunsch und ihren ganzen Bestrebungen zuwiderlaufende Einsicht zu ersparen, letztlich nicht gelingen kann. Einsehen muss die Sterbende selber, dass sie stirbt.
Trotzdem bleiben die Zweifel des Lebenden.

Rieff, David: Tod einer Untröstlichen. Die letzten Tage der Susan Sontag. München 2009
März, Ursula: Die weißen Strähnen im pechschwarzen Haar. In: "Süddeutsche Zeitung", 4./5. April 2009, S.18
Mayer, Susanne: So viele Jahre und immerzu, immerzu, immerzu! In: "Die Zeit", 25. April 2009, S.53
Pfohlmann, Oliver: "Tod einer Untröstlichen": Vergifteter Kelch Hoffnung. In: fr-online.de 10.3.2009
Schreiber, Daniel: Susan Sontag. Geist und Glamour. Berlin 2009
Wittstock, Uwe: Das öffentliche Sterben der Susan Sontag. In: welt.de 4. Februar 2009

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Freitag, Mai 01, 2009

SPD: Grenzen der Kritik

In der SPD gehört es zum Habitus, sich radikal zu gerieren und dann umzufallen, wenn es darauf ankommt. Die Profilierung durch radikal erscheinende Kritik mit Kenntnis, Anerkennung und Einhaltung der Grenzen - bei Überschreitungen dem möglichst noch einigermaßen gesichtswahrenden Zurückrudern - ist ein karriereförderliches Element. Das Wissen, wann der Streit zu Ende zu sein hat, ist Grundlage der Kunst der Anpassung und des Weiterkommens.