Freitag, Januar 30, 2009

Berufliche Bildung und Hochschule: Studium für beruflich Qualifizierte

Man kann Ausbildungsgänge öffnen (unter Verzicht auf Vorbedingungen), verschiebt aber dadurch Anforderungen und Leistungserbringung nach oben. Für das, was vorher nicht gelernt wurde, müssen dann auf folgender Ebene Kompensationsleistungen erbracht werden; d.h., die Hochschulen müssten zusätzliche kompensatorische Kurse einrichten.
Wissen ist nicht dafür da, um geheim gehalten oder als Selektionsmittel benutzt zu werden, der Zweck von Bildungsinstitutionen besteht nicht in Abhaltung und Ausschluss, ausbaufähige Kenntnisse verschiedener Art können auch in beruflicher Ausbildung und Tätigkeit erworben werden, trotzdem braucht universitäre Bildung einige spezifische Voraussetzungen - und die Politik sollte es sich allerdings nicht zu leicht machen und diesen Weg unter Ignorierung der Notwendigkeit dieser Voraussetzungen dazu benutzen, um sich die so erzielte Erhöhung der Hochschulabsolventenquoten positiv anrechnen zu lassen.

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Montag, Januar 26, 2009

Einlagensicherungsfonds der Privatbanken

In einer Situation wie dieser
erweist er sich schnell als zu klein,
ist er rasch auf Hilfe angewiesen,
werden vollmundige Ankündigungen von Bankern konterkariert,
zeigt sich die Fragilität des "Vertrauens"-Ideologems.

Donnerstag, Januar 01, 2009

"Realismus" im politischen Handeln

(Zu: Kornelius, Stefan: Zu viel des Guten. In: Süddeutsche Zeitung, 27./28. 12.2008, S.4).
"Realismus" im Sinne einer Zur-Kenntnisnahme der Realität ist Voraussetzung für erfolgreiches Handeln. "Realismus" kann aber auch Funktionen zugewiesen bekommen, die kritikabel sind.
Die im Artikel vertretene "Realismus"-Konzeption wendet sich gegen ein "Übermaß an Forderungen"; was sind dann aber - neben der Machbarkeit, einer Zweck-Mittel-Einschätzung - die Kriterien für Engagement und Intervention - sie sind nicht allein aus "Realismus" ableitbar. Auch "realistisches" Handeln wird durch Bewertungen und Entscheidungen konstituiert.
Wenn man Standards wie die Menschenrechte als universell deklariert, reicht eine "realistische" Zweck-Mittel-Rationalität nicht aus; nicht nur das Prinzip des "Realismus", sondern auch das Ziel hat Einfluß auf die Wahl der Mittel.
Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung mit bestimmten Mitteln: In Bezug auf die Zielerreichung kann "Realismus" auch nur mit (nach seiner Aufassung größeren) Wahrscheinlichkeit aufwarten.
"Realismus" und die Einschätzung von veränderndem Handeln - letztlich kann auch der "Realist" nur sagen: Das könnte gehen (aus den und den Gründen); wie es wirklich abläuft, weiß er auch nicht.
Der Bezug auf "Realismus" kann als Legitimation für Affirmation benutzt werden.
"Realismus" kann durch anscheinende Sachadäquanz Interessegeleitetheit verdecken - Vorgabe einer die Subjektivität camouflierenden Objektivität.
Reduktion der Realität durch "Realismus": Realität wird auch geschaffen. Durch voreiliges Abschneiden oder Verwerfen von Möglichkeiten kann "Realismus" die Realität reduzieren.
Die Frage ist: Wo (und wie) wird "Realismus" zur Ideologie?

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